Wir bleiben für das folgende zweite Halbjahr optimistisch für Aktien. Aus den bekannten Gründen; im internationalen Vergleich günstiger Währung, niedrigem Ölpreis, sowie dem anhaltend niedrigen Zinsniveau bietet sich Unternehmen ein attraktives Umfeld. Dies spricht mangels Alternativen weiterhin für eine Übergewichtung in Aktien. Der Fokus bleibt auf europäischer Industrie und exportorientiertem Mittelstand sowie Trendthemen wie Demographie, Vernetzung und Internet der Dinge.
Anstatt sich gerade jetzt in die Märkte hineinzutrauen und nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen Qualität günstiger zuzugreifen, ziehen immer mehr Privatkunden Gelder aus den Kapitalmärkten ab. Mit einer Lösung im Griechenland-Konflikt werden speziell die europäischen Aktienmärkte, bei gleichbleibend hoher Volatilität, nach der liquiditätsarmen Sommerpause wieder ihre Jahreshöchstkurse erreichen können. Wir sehen keine Ansteckungsgefahren bei einem weiterhin möglichen Austritt der Griechen, da sich die Lage der südeuropäischen Staaten wesentlich verbessert hat, speziell in Italien und Spanien.
Die globalen Konjunkturdaten sind in Summe als unternehmensfreundlich einzuschätzen. Ausnahme: China baut derzeit die übertriebenen Kursniveaus ab. Auch hier gehen wir nicht von wirtschaftlichen Folgen für die Weltkonjunktur aus, da die chinesische Regierung genug Spielraum für Reformen hat. Die Schwellenländer werden wegen ihrer Verschuldungssituation in den nächsten Monaten verstärkt auf den USD schauen. Die erwartete US Zinswende beschäftigt nach wie vor die Märkte. Wir erwarten frühestens im September eine erste aber geringe Anhebung. Starke Zinsanhebungen sind auch hier nicht zu erwarten. Größere Turbulenzen erwarten wir deshalb nicht, da dieser Schritt eingepreist sein dürfte.