Konservative wie dynamische Anleger konnten in den letzten Jahren sehr ordentliche Gewinne mit Aktien und Anleihen einfahren. Die Notenbanken jagen mit Ihrer expansiven Geldpolitik die Börsen von einem Rekord zum nächsten. Das Thema Risikomanagement wird in diesen volatilen Börsenzeiten daher immer wichtiger. Aber wie reduziert der Anleger seine Risiken?

In erster Linie reduziert man Einzeltitelrisiken im Portfolio über die Asset Allocation, indem ein breites aufgestelltes globales Portfolio ausgearbeitet wird. Hierbei ist es von Vorteil sich bei der Auswahl auf internationale Standardwerte und weniger auf kleine Nebenwerte zu fokussieren. Mit den passenden Bewertungsfaktoren (bspw. Eine nachhaltige Profitabilität, geringe Verschuldung und eine solide Finanzstruktur) sowie einem schlüssigen Geschäftsmodell kann aus einer Großzahl an Unternehmen ein überschaubares Qualitätsportfolio herausgefiltert werden. Alleine dieser Vorgang reduziert Risiken deutlich.

Trotz dieser Diversifikation bestehen auf der Aktienseite natürlich weiterhin Markt- und Kursrisiken. Was kann ein Anleger machen, der sich diesen Markt- oder Kursrisiken nicht oder nur teilweise aussetzen möchte? Für diese Anleger gibt es unterschiedliche Absicherungsmöglichkeiten.

Zunächst dürfte ein Stop-Loss-Limit vielen Anlegern ein Begriff sein. Wird dieses Limit unterschritten wird die Aktien zum nächsten Kurs verkauft. Hierbei kann es allerdings vorkommen, dass gute Qualitätsaktien gerade in volatilen Marktphasen zu ungünstigen Zeitpunkten pauschal ausgestoppt zu werden und an einer anschließenden Erholung nicht mehr teilnehmen.

Eine andere Möglichkeit stellt der Kauf eines klassischen Short-ETF dar. Dieser Indexfonds ist ebenfalls als Absicherung denkbar und sehr einfach nachzuvollziehen. Steigt der Dax um 10% fällt diese passive Absicherung um 10%. Diese Anlage gibt es mittlerweile auch gehebelt. Mit dieser Konstruktion kann ein Anleger sein Portfolio entweder abpuffern oder sogar glatt stellen. Im zweiten Fall partizipiert er dann allerdings nicht mehr an Kurssteigerungen.

Eine Absicherung über Optionen oder Futures setzt eine Terminfähigkeit beim Anleger voraus. Erfahrene Vermögensverwalter nutzen diese Möglichkeit gern in Form einer Long Put-Option um die Aktienquote für eine überschaubare Laufzeit bspw. 3-6 Monate abzusichern. Hierfür fällt eine Absicherungsprämie an, die man sich ähnlich wie eine Versicherungsprämie vorstellen kann. Wenn der Markt weiter gewinnt, partizipiert der Anleger weiterhin, die Absicherungsprämie verfällt jedoch. Wenn der Markt deutlicher korrigiert fängt die Put-Option die Aktienverluste durch eigene Gewinne mit großem Hebel auf. Das Timing ist bei dieser Absicherungsart wichtig um die Kosten-Nutzenkalkulation positiv zu halten, denn eine Absicherung zur falschen Zeit kann teuer werden. Entsprechend empfehlen wir professionellen Rat einzuholen.