Die Aktienmärkte sind nervös. Nach dem deutlichen Rückgang in der Sommerpause war auch der Monat Oktober mit einem Kursrückgang von nahezu 15% von den diesjährigen Dax-Höchstkursen über 10.000 Punkten nichts für schwache Anlegernerven. Aber wie wird es in den kommenden Wochen und Monaten weitergehen?

Eine Marktkorrektur von mehr als 15%, ist auf den aktuellen Kursniveaus derzeit eher unrealistisch. Hierfür gibt es verschiedene Gründe: Zum einen sehen wir bezüglich der Gewichtung der Assetklasse Aktien immer noch eine eher unterinvestierte Situation, während Anleihen, speziell im Investmentgrade, deutlich überinvestiert sind. Der Druck aus den niedrig verzinsten Anlageklassen, wie Anleihen, in höher verzinsliche Anlagen, wie Aktien, nimmt demnach eher zu als ab. Eine 5jährige Anleihe der Daimler AG rentiert beispielsweise gerade noch bei 0,6% p.a. Die Daimler-Aktie hingegen schüttet eine Dividende i.H.v. 3,70% aus.

Investoren werden weiterhin versuchen über Aktieninvestments Cash-Flows abzubilden, die im Anleihebereich in der Regel nicht mehr erzielt werden. Hierzu passt, dass Versicherungen schon länger über eine Erhöhung ihrer bisher niedrigen Aktienquoten diskutieren bzw. diese teilweise sogar schon beschlossen haben.

Andere Gründe für eine hohe Nachfrage in Aktien sehen wir in den jüngsten Konjunkturdaten, die in USA und Asien weiterhin intakt sind, während Europa hinterherhinkt aber von einer Rezession verschont bleibt. In Europa sollte die durch die Notenbank künstlich erzeugte Euroschwäche anhalten und die Exporte weiter nach vorne bringen. Gerade deutsche Unternehmen mit hohem Exportanteil sollten hiervon profitieren. Zusätzlich unterstützen derzeit die niedrigen Ölpreise die Unternehmen weltweit auf der Kostenseite.

Die Nervosität an den Aktienmärkten bleibt bestehen und zeigt keine Zeichen von Euphorie; dies ist jedoch ein wichtiger Nährboden für kommende Kursanstiege; ganz zu schweigen von einem sukzessiven Abklingen der geopolitischen Belastungsfaktoren wie bspw. den Sanktionen gegen Russland.

Schwache Börsentage eignen sich gut, um Qualitätsaktien einzusammeln!