Wir blicken zurück auf ein spannendes Jahr. Während andere große Industrieregionen wie Europa und China mit vergleichsweise schwacher Konjunktur zu kämpfen hatten, präsentierte sich die US-Wirtschaft bemerkenswert resilient. Die massiven Verwerfungen im japanischen Yen Anfang August führten zu teilweise deutlichen Kursrückgängen in den großen Indizes, die aber zeitnah wieder gekauft wurden. Geopolitisch setzte sich der Russland-Ukraine-Konflikt unverändert fort, während die Spannungen im Nahen Osten weiter eskalierten. Auch der China-Taiwan-Konflikt blieb ein Dauerthema mit unterschiedlicher medialer Intensität. An den Kapitalmärkten war das Bild differenziert. Die starke Performance des US-Aktienmarktes wurde vor allem von wenigen Technologieunternehmen angetrieben, darunter die bekannten Top 7 Mega-Techkonzerne, deren fundamentale Bewertungen auf überdurch-schnittliche Niveaus stiegen. Die europäischen Aktienmärkte konnten ihre zwischenzeitlichen zweistelligen Gewinne, mit Ausnahme des DAX, zum Jahresende nicht halten. Speziell die politischen Turbulenzen in Frankreich belasteten. Auf Branchenebene zeigten sich deutliche Unterschiede. Luxus- und Automobil-aktien standen unter Druck, während sich vor allem Technologie-, Industrie- und Konsumwerten freundlich entwickelten. Der US-Dollar gewann gegenüber den führenden Währungen im Jahresverlauf deutlich an Stärke, die Ölpreise tendierten, unter hohen Schwankungen, etwas leichter. Gold und Bitcoin führten die Liste der Anlageklassen mit besonders hohen Gewinnen an. Die Notenbanken warteten mit ihren ersten Zinssenkungen länger, als von den meisten Marktakteuren erwartet und läuteten den Zinssenkungszyklus erst im zweiten Halbjahr ein. Rückblickend demonstrierte das Jahr 2024, wie stark strukturelle und geopolitische Einflüsse einzelne Finanzmärkte prägen können. Trotz anhaltender Volatilität boten sich Gelegenheiten für Anleger, insbesondere in wachstumsstarken Sektoren wie in Bereichen der künstlichen Intelligenz, der damit verbundenen Chipbranche sowie Cyber-Sicherheit. Die Unsicherheit der Marktteilnehmer vor der US-Präsidentschaftswahl löste sich nach dem klaren Trump-Wahlsieg im November auf und sorgte für einen starkes Jahresende.