B&K Vermögen Portfoliomanager Jan-Patrick Weuthen in „Die Welt“ zu der Vorgehensweise asiatischer Länder in der Krise rund um COVID-19.
Während Europas Aktienmärkte noch tief im Minus notieren, sind die Börsen in Fernost schon fast wieder im Plus. Denn auch die dortigen Volkswirtschaften erholen sich schneller. Anleger können an diesem Vorsprung partizipieren.
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Taiwan verzeichnete gar nur 440 Infizierte. „Aufgrund vergangener Epidemien konnten die Krisenstäbe asiatischer Länder auf einen anderen Erfahrungsschatz zurückgreifen“ , sagt Jan-Patrick Weuthen von der B&K Vermögen mit Blick auf Sars und andere Ausbrüche.
Als Folge dessen sei die wirtschaftlichen Durststrecke in Asien überschaubar geblieben: „Der Zeitraum des wirtschaftlichen Stillstands hat einen enormen Stellenwert.“ Während Europa gerade den größten Einbruch seiner Industrieproduktion seit dem Krieg erlebt, fährt China seine Fabriken wieder hoch. Teilweise melden die Produktionsstätten einen größeren Energieverbrauch als vor Jahresfrist. … „Der Wachstumspfad der asiatischen Staaten wird von Regierungshand strategisch genau geplant und langfristig ausgerichtet und ist damit den europäischen Volkswirtschaften überlegen“, stellt Jan-Patrick Weuthen von der B&K Vermögen in Köln fest. Der Wachstumsvergleich spricht aus Anlegersicht grundsätzlich für ein Engagement im asiatischen Raum. … Bei alledem dürfen die Risiken nicht ausgeblendet werden. Sollte der Handelskrieg nach der Zwillingskrise des Jahres 2020 an Intensität gewinnen, könnte das auch die exportorientierten asiatischen Geschäftsmodelle belasten.
„Die globalen Lieferketten sind komplex. Möglich, dass es künftig ein Umdenken der Unternehmen hin zu einfacheren Lieferketten gibt“, gibt Weuthen zu bedenken.
Allerdings würden Wirtschaftsnationalismus und Protektionismus das ohnehin geschwächte Europa mindestens ebenso sehr treffen wie Asien und den Blick der Investoren eher noch mehr Richtung Fernost lenken.
